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Sander Cohen

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Sonntag, 1. März 2015, 18:14

REZ-Review: Resident Evil: Revelations 2 [Episode 1]



Lara Croft hat es schon immer gewusst: Auf einer Party geht immer etwas zu Bruch. Leider muss das auch Claire Redfield feststellen, die von unbekannten Leuten mitten auf der TerraSave-Party entführt wird und kurze Zeit später in einem Gefängnis wieder aufwacht. Zum Glück steht ihr Barry Burtons Tochter Moira zur Seite und die beiden versuchen, einen Weg aus dem Gefängnis zu finden.

Leichter gesagt als getan, denn der Ausweg will erst einmal gefunden werden und bevor überhaupt der Gedanke an eine Flucht verschwendet werden kann, greift auch schon der erste Infizierte an. Besagte Infizierte sind durch den "t-Phobos"-Virus entstanden, einer Variante des berühmten t-Virus. Hinzu gesellt sich ein alter Bekannter: Uroboros. Beide zusammen erschaffen den Albtraum, den Claire und Moira nun überleben müssen.



Während Claire auf Schusswaffen setzt, so kann Moira auf ihre Taschenlampe und auf ihr Brecheisen zurückgreifen. Gerade die Taschenlampe wird zu zweit ein ganzes Stück taktischer, als man vermuten würde. Normalerweise benutzt ihr die Taschenlampe, um verborgene Objekte zu finden, quasi wie der Genesis-Scanner aus dem ersten Revelations. Spielt man hingegen zu zweit, so bekommt die Taschenlampe einen ungemeinen taktischen Sinn. Mit der Taschenlampe können Gegner für kurze Zeit geblendet werden, was Claire die Chance auf einem Nahkampfangriff ermöglicht. Das ist besonders wichtig, denn Resident Evil: Revelations 2 versorgt euch nicht mit massenhaft Munition. Das mag auf dem leichten Schwierigkeitsgrad der Fall sein, aber auf "Normal" schlucken die Gegner ordentlich Munition und dann kann es schon mal passieren, dass ihr mit einer leeren Waffe da steht.

Resident Evil: Revelations 2 wirft euch auch nicht zehn Gegner auf einmal auf dem Hals. Das tut es nur selten. Stattdessen gibt es auch mal Durststrecken, wo ihr keinem Gegner begegnet. Leider sind die Rätsel nicht besonders. In Claires Episode müsst ihr lediglich den Strom anschalten und ein Zahnrad einsetzen. Bei Barrys Episode müsst ihr den Strom wieder ausschalten und später ein riesiges Tor mit einem Haufen Baumstämme zerstören, gepaart wird das ganze dann mit der Bemerkung, dass er besser Schlösser knacken kann, was wiederrum ein kleiner Seitenhieb gegen Jill ist.



Apropos Barry. Nach langer Zeit kehrt Barry endlich zurück und er bekommt auch gleich einen neuen Partner - Natalia. Das kleine Mädchen, über das man nur wenig erfährt, kann durch Wände sehen und Objekte aufspüren. Auch hier gilt wieder, dass das ganze einen taktischen Nutzen hat, denn mit Hilfe ihrer "Sehkräfte" kann man als Barry versuchen, heimliche Schleichangriffe auszuführen.

Spielerisch unterscheidet sich Barrys Episode nicht ganz von Claires Episode. Barry hat das Waffenarsenal, während seine Partnerin eher den defensiven Part übernimmt. Die Rätsel sind bescheiden und auch Barry kann seine Waffen an Werkbänken verbessern. Dafür gibt es wieder Waffenteile, die dieses Mal auch in speziellen Kisten versteckt sein können. Besagte Kisten können nur von Moira und Natalia geöffnet werden, in dem man ein kleines Minispiel gewinnt. Um das überhaupt zu können, darf der Spieler die Kontrolle über Moira oder Natalia übernehmen. Beide können sich sogar zur Wehr setzen - Moira mit der Brechstange und Natalia mit einem Ziegelstein.



Technisch gesehen hapert es bei der ersten Episode an diversen Bugs, die das Spiel einfrieren lassen oder bestimmte DLC-Inhalte nicht richtig laden lassen. Grafisch ist das Spiel vollkommen in Ordnung. Es ist kein Meilenstein, aber es ist in seiner Gesamtheit auf einem Niveau und wirkt durchaus rund. Vielleicht stören sich manche Leute an dem neuen Gegner-Design, welches mehr an Silent Hill erinnert, aber ehrlich gesagt ist es nicht weiter tragisch, denn außer den alten Zombies passen keine früheren Gegner in dieses Spiel. Das Spiel wurde mit seinem Gefängnis-Abschnitt perfekt auf die Gegner abgestimmt.

Selbst die vielen Fallen, die an "Saw" erinnern sind nicht weiter tragisch. Das Spiel vermittelt eine gruselige Atmosphäre, die bei Claires Episode nicht ganz rüber kommt, dafür aber bei Barrys Episode zu alten Tugenden zurückkehrt. Alleine der Waldabschnitt in Barrys Episode ist genial inszeniert. Düster, teilweise sogar mit Open-World-Feeling - Barrys Episode ist atmosphärisch ein Brett! Gepaart und abgerundet wird das ganze mit einem schaurigen Soundtrack.



Wer die rund zwei Stunden Singleplayer überstanden hat, der kann sich an diversen Herausforderungen beteiligen, etwa um diverse Bonus-Galerien freizuschalten. Man muss Capcom danken, dass diese kleinen Extras endlich wieder eingebaut wurden. Die größte Herausforderung ist allerdings der Raid-Modus - die wahrscheinlich beste Erfindung in einem Resident Evil-Spiel seit Jahren. Man muss den Modus gar nicht groß erklären.

Es gibt viele Karten mit drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und jede Karte besitzt unterschiedlich viele Gegner, die besiegt werden müssen. Nicht immer auf Zeit, aber manchmal dann doch und manchmal auch mit der Aufgabe etwas zu beschützen. Waffen können in dem Modus verbessert werden und auch die Charaktere können entsprechend "verbessert" werden. Der Modus ist so komplex, dass man ihn nicht komplett beschreiben kann. Am besten man probiert ihn einfach mal aus.



Fazit:

Man was war ich doch skeptisch nach diversen Videos was die erste Episode von Resident Evil: Revelations 2 betrifft. Aber manchmal sollte man das meckern einfach sein lassen und jede Form von Kritikfähigkeit einfach mal ruhen lassen. Man kann Kritik üben so viel mal will, aber am Ende kann Kritik auch einfach nur blind machen, genau wie Nörgelei.

Ich persönlich bin froh und dankbar für diese erste Episode und auch für die Form, die Capcom gewählt hat. Natürlich wäre eine Disc-Version zu Anfang vielleicht besser gewesen, aber dann hätte man 40 Euro für eine Katze im Sack gekauft und das wäre nicht so einfach zu verkraften gewesen, als das jetzige 6-Euro-Modell in Episodenformat.

Wäre ich kritisch, würde ich sagen, dass die Story dünn ist, dass die Grafik besser hätte sein können und dass man keine Nebencharaktere wie Moira oder Natalia bräuchte. Aber die Story war in keinem Resident Evil wirklich gut, mal davon abgesehen, dass es nie eine Logik bei Resident Evil gab. Grafisch kann man meckern, muss man aber in Zeiten von Minecraft und Co. nicht mehr. Moira und Natalia sind vielleicht nicht die schlauesten Geschöpfe, aber sie haben mit ihren Fähigkeiten durchaus ihren Reiz.

Was die erste Episoden betrifft, so fehlt es Claires Episode ein bisschen an Pepp, es fehlt das gewisse Etwas. Barrys Episode ist dank dem dunklen Wald und den Hütten auf gleicher Höhe mit Alan Wake - mehr Atmosphäre geht nicht! Und das ist auch der große Pluspunkt der ersten Episode: Barrys Comeback mit einer dichten Atmosphäre und dem einen und anderen trashigen, aber lustigen Seitenhieb auf andere Resident Evil-Charaktere.

Man kann also kritisieren, aber man sollte einfach mal dankbar sein, dass Ansätze vorhanden sind (z.B. der Open World-Ansatz beim Wald), die man sich lange gewünscht hat. Resident Evil wie es früher war, wird es hoffentlich nicht mehr geben, da es schlicht und ergreifend nicht mehr zeitgemäß ist. Ein Call of Duty-Spiel wie es Resident Evil 6 war, ist allerdings auch nicht das wahre. Sogesehen ist Resident Evil: Revelations 2 mit seiner ersten Episode nicht perfekt, aber ein guter Kompromis - und ganz unter uns: Perfektion stinkt auch hart nach Maggi (braucht also keine Sau!).

Wertung:

Empfehlenswert

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Risen fr0m the Ashes (01.03.2015)

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Sonntag, 1. März 2015, 18:22

T-Phobos? Klingt interessant.

Uruboros? Dafuq? Wer braucht diesen unorigenellen und langweiligen Haufen schwarzer Würmer?

Wann erscheint nochmal die Disc-Version? :)
HRKRRRK BRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR

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Sonntag, 1. März 2015, 18:52

Spoiler Spoiler

t-Phobos - entwickelt von Alex Wesker auf Basis des t-Virus. Es lässt Leute mutieren, wenn diese ein bestimmtes Maß an Furcht erleiden, daher auch die Armbänder. Je mehr man sich fürchtet, desto wahrscheinlicher ist es, dass man mutiert. Alex Wesker ist also mehr jemand, der mit Viren auf psychischer Ebene experimentiert. Offenbar wurden die vielen Leichen, die durch Uroboros entstanden sind, dazu verwendet um dessen Fähigkeit Leichen zu reanimieren zu ergründen und auf t-Phobos zu übertragen. So ganz schlau bin ich auch nocht nicht.

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Sonntag, 1. März 2015, 19:46

Ich hab die erste Episode jetzt auch mal hinter mich gebracht. Den Claire-Part fand ich stinkend langweilig, mit Barry gings mir bloß marginal besser. Dass am Ende eine ausladende Vorschau auf die Ereignisse der zwoten Episode in cineastisch gewolltem Stil präsentiert wird, ist da meiner Meinung nach auch alles andere als zuträglich. Hoffentlich ist das nicht die Zukunft vom Gaming; Aufspalterei in maximal (!) zweistündige Episoden, die dann auch noch durch Teilspoiler beendet werden, rauben mir nämlich ziemliche Anteile vom Spaß am großen Ganzen...

Mal sehen, ob die kommenden Episoden mir mehr zusagen. Die Hoffnung halt ich jedenfalls gering. So gut wie der Raid Mode werden se eh nicht, den empfind ich nämlich, wie der Sander, als äußerst lobenswert und eine gelungene, bessere Alternative zu den Mercenaries! :D
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Montag, 2. März 2015, 08:53

Mich hat das Episodengeschiss schon in RE Revelations genervt. Jetzt auch noch "richtige" Episoden bei einem RE, das werde ich nicht unterstützen!
Und die Disc hol ich mir nur wenn ich wirklich gute Reviews über das gesamte Spiel lese und von Freunden höre. Hab mir seit dem Desaster von RE6 geschworen kein RE einfach so blind zu kaufen. Es ist einfach keine Qualitätsgarantie mehr.